Märchenbuch für Erwachsene

Inhalt

Königin Isabelle
Als aus den Telefonen keine Blumen mehr kommen wollten
Das verwandelte Seelenkleid auf einer Blumenwiese auf dem Weg zum Herzen
Im Kindergarten der Menschlichkeit die Sonnenbrille vergessen
Der Bach, die Schneeflocke und Frederico, das Rotkehlchen
Blumen
Im Zauber der Eiskristalle
Eine Wassermelodie
Ein kleines Leben und ein kleiner Sturm
Eine Reise
Leben

Das verwandelte Seelenkleid auf einer Blumenwiese auf dem Weg zum Herzen

Es war friedlich still an diesem Tag. Die Kastanienblätter raschelten. Der Wind war sehr zärtlich. Alles ruhte sich aus und genoß das Leben. Dieses sollte einfach sein, wenn wir alles annehmen könnten. Vögel sangen in der Ferne und in der Nähe. Ein kleines Kind versuchte zu singen.

Auf einmal kam Anton, eine Biene. Er besuchte seinen besten Freund, ein Kastanienblatt. „Weißt du, Zacharias. Es ist doch schade, daß wir glauben, alles so gut mit unseren Augen zu sehen“, meinte Anton. Das kleine Kind spielte genüßlich auf der Wiese, es freute sich seines Lebens und quietschte. „Was sollen wir unternehmen, unsere Augen spielen sich so in den Vordergrund,“ erwiderte Zacharias. Das kleine Kind war ganz laut, doch in seinem Herzen verweilte eine friedliche Stille. Die Stille lachte dort die ganze Zeit. Viele von den großen Kindern sahen nachdenklich aus. „Die meisten gehen nur nach Innen, um ihre Sorgen zu pflegen. Dabei ist es so schön im Inneren. Dort wohnt die Seele, sie ist unser Juwel. All unsere Abenteuer wohnen dort, also Dornen und Blumen“, warf Anton ein. Es kam Bewegung auf die Wiese. „Meinst du, ich habe auch eine Seele? Das wäre so schön ………………….. Ich habe gehört, ich müsste mich nur verlieben, dann bekomme ich eine Seele geschenkt“, säuselte Zacharias melodisch zum Wind. Fotos wurden aufgenommen. Es war ja so schön hier im Garten. Viele Bäume wohnten hier, natürlich auch Kastanienbäume. Weiße Lilien gesellten sich dazu. Blaue Mondblumen winkten die ganze Zeit und feierten den Sommer. In der Mitte des Gartens gab es eine Felswand. An dieser floß hell rubinrotes Wasser herunter und sammelte sich in einem See. Das kleine Kind tanzte gerade mit dem Regenbogen, welcher auch gerne hier vorbeikam. „Ich glaube schon. Wir wohnen hier alle zusammen auf unserer Mutter Erde. Geschenkt wurde uns allen eine Seele. Sie weiß am besten, wir sind alle zusammen auf einer Reise in die Ewigkeit“, sprach Anton bewegt. Auf einmal wurde getanzt, es ertönte gerade der Kanon von Johan Pachabel. Das kleine Kind quietschte währenddessen immer mehr. Die großen Kinder tanzten in diesem Moment einen “einfachen Pilgerschritt“, einen schönen gemeinsamen Tanz. Vertrauen wurde zu einer Bewegung, Kanon. Die großen Kinder fühlten, Erwartungen werden zu einem Stillstand voller Aufregung.

Ja, das Leben ist ein Tanz aller fühlenden Wesen zusammen für unsere Mutter Erde. Wir haben mit Sicherheit alle eine Seele. Ich sollte nicht so viel zweifeln. Es gibt kein ja und aber. Eigentlich gibt es nur ein Ja zur Liebe“, sprach auf einmal Zacharias, ganz begeistert.

Rose, eine Frau in diesen Garten, schaute in die Ferne, angelehnt an einer Mauer. Der Tanz war zu Ende, Rose kamen die Tränen geflossen. Sie verweilte gerade in ihrer Vergangenheit, sie hatte den Moment verloren. Sie war darüber traurig, da der Moment hier in diesem Garten so schön war. Die Sonne verwöhnte mit ihren warmen Grüßen, die Blätter der Bäume mit ihrer Musik. „Weißt du, wir sehen alle nur gut, nachdem wir die Brücke überquert haben. Du stehst ganz nahe, voller Liebe, vergießt alle Vorurteile. Deine Augen führen dich nicht mehr zu der falschen Fährte. Dein Herz hat sich geöffnet wie, die Knospe einer Rose. Deine Seele nimmt die vielen Blumen, die dich begleiten, wahr. Dein Herz ist jetzt dein Auge“, summte Anton aufgeregt. Es wurde Abend hier im Garten, die Sonne verabschiedete sich mit einem wunderschönen rot-gold-schimmernden Ball. Eulen meldeten sich zum Wort, sie stimmten einen Gute-Nacht-Chor an. Langsam wurde es dunkel, verlegen schauten die ersten Sterne am Himmel heraus. Angeregt durch den Tanz bildeten sie alle eine Spirale, eine Spirale der Ewigkeit. Die ersten Bewohner, des Gartens, legten sich zum schlafen hin.

Im Herzen wirkte die sanfte Stille jetzt noch friedlicher, verzaubert schaute die Seele zu. Sie schlief nie, sie war sehr zufrieden mit dem Leben und war sehr begeistert über ihren schönen Garten in ihrem Herzen. Es flossen Freudentränen, sie dachte an Franziskus. Sie war immer tief gerührt, wenn sie an ihn dachte. Die Seele sagte sich einfach: Ich erwarte nichts und bekomme alles. Sie liebte die wunderschöne Frau Armut.

Und wenn sie ihren Mut nicht verloren hat, lebt sie heute noch in zarter Liebe, sanft eingebettet in dem Pfad der Menschlichkeit, Ehrlichkeit und der Offenheit.